Alinas Geschichte

Das ist meine 3 jährige Alina, früher ein Wirbelwind und ein Hund, mit sehr viel Energie und Ausdauer. 
Das erste Jahr war sie  kerngesund, ich musste nur zum impfen dem Tierarzt einen Besuch abstatten. 
Das einzige Problem was Alina hatte, waren relativ heftige Scheinschwangerschaften, worauf hin sie später auch kastriert wurde. 
Mit knapp über einem Jahr ist sie mir dann beim Spaziergang das erste mal zusammengebrochen. Sie wollte plötzlich nicht mehr weitergehen, stand völlig apathisch da und hatte weiß/graue Schleimhäute. Sie war garnicht mehr ansprechbar. 
Natürlich passiert sowas grundsätzlich auf einem Sonntag, aber zum Glück habe ich meine damalige Tierärztin gleich erreicht.  
Sie hat ihr dann erstmal eine Aufbauspritze gegeben und hat ein Blutbild gemacht und sagte uns, das da nichts auffälliges wäre, außer die Veränderungen die durch den Schockzustand ausgelöst werden...dann hat sie uns wieder nach Hause geschickt....

Zuhause ging es Alina auch besser, trotzdem hab ich mich kaum getraut sie aus den Augen zu lassen. Als Alina dann soweit wieder die "alte" war, hab ich mir auch keine größeren Sorgen mehr gemacht und wir haben  eigentlich fürs erste wieder normal weitergelebt. 

Nach einiger Zeit veränderte Alina sich stark. Obwohl Alina im Rudel aufgewachsen ist (zu dem Zeitpunkt bestand unser Rudel noch aus 6 Hunden), gab es immer häufiger Auseinandersetzungen, und leider war Alina fast immer die Angreiferin, teilweise ohne ersichtlichen Grund. 
Das führte letztendlich dazu, das ich sie vom Rudel trennen musste, da die Kämpfe teilweise sehr heftig verliefen und ich mich gezwungen gesehen habe, den Rest des Rudels zu schützen. Es war eine sehr harte und anstrengende Zeit. 
Ich war mir immer recht sicher, das es an den Hormonen lag, deshalb war auch das ein Grund für die Kastration. 
Heute muß ich allerdings sagen, das ich mir garnicht so sicher bin, das diese "Ausfälle" damals nicht auch ein Grund der Krankheit waren, zumindest habe ich sowas in der Richtung schon gelesen. 

Ca ein Jahr nach dem ersten Zusammenbruch folgte der zweite. Wir gingen spazieren und wieder blieb Alina plötzlich völlig apathisch stehen und wollte nicht mehr weiter. Diesmal hab ich sofort geschaltet und nach einem Blick auf die Schleimhäute rasten wir zum Tierarzt. 
Mittlerweile hatte ich den Tierarzt gewechselt, da ich doch des Öfteren von ihr enttäuscht wurde.
Meine neue Tierärztin hat sofort geschaltet und richtig behandelt. Sie hat Blut abgenommen und direkt den Verdacht "Morbus Addison" geäußert, bevor die Blutergebnisse überhaupt da waren, obwohl sie nicht so viel Erfahrung mit der Krankheit hat.  
Kurze Zeit später hat der ACTH-Test die erste Diagnose auch bestätigt.
Die ersten Wochen wurde Alina allerdings nur mit Prednisolon behandelt. 20 mg am Tag zeigten schnell schlimme Nebenwirkungen. 
Schwerer Haarausfall, Muskelabbau, Inkontinenz, schwaches Immunsystem - dadurch ständige Blasenentzündungen und Pilzinfektionen und eine immer deprimiertere, lustlosere Hündin, die nur noch rumlag und der man angesehen hat, das es ihr nicht gut ging.  
Kurz bevor meine Tierärztin und ich entschieden haben, Alina in der Klinik untersuchen zu lassen, war sie nur noch ein Häufchen Elend. 

Kein Vergleich zu meiner sportlichen Maus von früher, die ein wunderschönes Fell hatte und ein absoluter Gute Laune Hund war...

Ich habe schon mit dem schlimmsten gerechnet, denn nach einem Röntgenbild war auch noch der Verdacht eines Lebertumors da. 
Ich habe mir wirklich große Sorgen gemacht, da es ihr immer schlechter ging.
In der Zwischenzeit war ich auch auf die Gruppe "Morbus Addison beim Hund" gestoßen und habe viele wertvolle Tipps bekommen. 
In der Klinik wurde Alina dann durchgecheckt und es wurde ein Ultraschall gemacht. Mir fiel ein Stein vom Herzen als es kein Tumor war. Die Leber war vom Kortison stark vergrößert, aber sonst war sie ok. Die Nebennieren waren allerdings vollkommen zerstört. 
Von der Klinik habe ich dann mein erstes Rezept für Astonin bekommen, und auch gleich besorgt. Sie sollte 2 x 2 Tabletten bekommen und das Prednisolon sollte ich erstmal auf 15 mg täglich reduzieren. 
Alina ging es quasi am nächsten Tag schon deutlich besser und von Tag zu Tag ging es bergauf. 
Jetzt müssen wir nur noch vom Prednisolon so weit es geht runter, damit die starken Nebenwirkungen auch langsam ein Ende haben. Ich bin seit einigen Wochen am ausschleichen. 

Alina ist mittlerweile wieder fast die alte, und je weiter sie vom Prednisolon runterkommt, umso besser geht es ihr. 
Sogar ihr Sozialverhalten hat sich komplett geändert, sie verträgt sich wieder so gut wie mit jedem Hund und auch das Zusammenleben ist kein Problem mehr. 

 

 

Ich bin so froh, das Alina noch bei mir ist, und wir auf dem besten Weg sind. 
Dank vielen mehr als hilfreichen Tipps aus der Gruppe, die Alina im Grunde das Leben gerettet haben, und meiner Tierärztin, die "hingehört" hat, und sich nicht zu Schade war dazuzulernen, darf Alina wieder ein fröhliches Leben führen, auch mit Morbus Addison.